Magie aus dem Studio - Alan Parsons

Entdecken Sie Alan Parsons TOP3, ein Muss für jeden Sound-Gourmet und unseren erweiterten Favoritenkreis

Die TOP 3: Ein Muss für jeden Sound-Gourmet

Tales Of Mystery And Imagination – Edgar Allan Poe, 1976
40th Anniversary Box-Set: 3 CDs, 2 LPs, 1 BD, 60-seitiges Booklet, 2016
Blu-ray Audio, auch einzeln Expanded & Remastered: 2 CDs, 2012
LP-Reissues: Universal Back To Black, 2018 oder Vinyl Lovers, 2009

Das Debüt schlug seinerzeit ein wie eine Granate. Als sich viele Bands der ersten Progressive-Rock-Generation im Bombast zu verlieren drohten, die Richtung änderten oder an Relevanz verloren, als sich viele Hardrock-Heroen nur noch selbst kopierten oder karikierten, da kam das Alan Parsons Project mit diesem Songzyklus um Geschichten vom Grusel-Dichter Edgar Allan Poe daher. Großartige Songs in großartigen Arrangements, dazu der anspruchsvolle orchestrale Longtrack „The Fall Of The House Of Usher“ – herrlich. Das Werk hat erklecklich viele Neuausgaben erlebt, zum 40. Geburtstag erschien eine dank 60-Seiten-Begleitbuch Maßstäbe setzende definitive Version. Wer hardwaremäßig entsprechend ausgerüstet ist, sollte sich die Blu-ray Disc mit Mehrkanal-Mix gönnen.

I Robot, 1977
Expanded & Remastered:
Legacy Edition, 2 CDs, 2013
LP-Reissues: MFSL, 2016,
2 LPs 45 rpm
Oder: Sony Legacy, 2017
Hybrid SACD: MFSL, 2016

Diesmal war es der Science-Fiction-Roman I, Robot von Isaac Asimov, der das Project um Eric Woolfson und Alan Parsons anregte. Zusammen mit den Tales wird I Robot für immer der Favorit der APP-Fans bleiben. Allein die Gesangsleistung in „Breakdown“ und die unter die Haut gehende Ballade „Don’t Let It Show“ adeln das Werk für die Ewigkeit. Und auch die Hi-Fi-Fans haben die

Eröffnungen von A-Seite („I Robot“) und B-Seite („The Voice“) nur zu gern immer wieder aufgelegt, um ihre Anlagen mal so richtig auszufahren. Auch hier gibt es viele Neuauflagen: Erste Wahl für Digitalfans ist die SACD, für Analogos die 2-×-45-Fassung von MFSL.

Pyramid, 1978
Expanded & Remastered: CD, 2008

In der Trilogie der ersten drei Alben stellte sich Pyramid beim ersten Hören als nicht ganz so hochgewachsen wie die beiden Vorgänger dar. Doch beim Wiederhören muss man einfach

zugestehen, dass es auch ein fast genauso großartiges Album ohne Durchhänger war. Tolle Melodien, tolle Sänger und tiefgründelnde Texte. „Can’t Take It With You“ ragt heraus. Auch das kurzweilige Instrumental „Hyper-Gamma-Spaces“ geriet besser als viele Nachahmer-Nachfolger.

Das Comeback

The Secret, 2019
Limited Edition: 3 CDs, 1 LP, 1 DVD Audio, 1 T-Shirt
LP parallel zur CD, 2019

Das erste Studio-Solowerk nach 15 Jahren seit A Valid Path fährt wieder eine illustre Gästeliste auf: Steve Hackett (Ex-Genesis), Lou Gramm (Foreigner) und Sänger Jason Mraz geben sich ein Stelldichein, dazu füllt das Recording Orchestra of Hollywood die Sound-Breitwand brillant auf. Niveauvolles Comeback.

UNSER ERWEITETER FAVORITENKREIS: ALAN PARSONS

Eve, 1979
Expanded & Remastered, CD, 2008
LP-Reissue: Music On Vinyl, 2015

Leider das schwächste Album der Frühphase. Obwohl es um die holde Weiblichkeit in all ihren Erscheinungsformen geht. Das Instrumental „Lucifer“ brachte es vor allem in Deutschland zu hoher Popularität, weil die Redaktion des Fernsehmagazins Monitor es zu seiner Erkennungsmelodie kürte. Immerhin treten sonst auch mal mit Clare Torry und Lesley Duncan Gastsängerinnen auf.

The Turn of A Friendly Card, 1980
35th Anniversary Deluxe Edition:
2 CDs (CD 2: Blu-spec) 2015
Expanded & Remastered: CD, 2008
LP-Reissue: Music On Vinyl, 2011

Parsons und Woolfson bestückten die komplette zweite LP-Seite mit einer Song-Suite, deren Teile aber auch einzeln funktionieren – Abbey Road von den Beatles lässt grüßen. Das Titelmotiv ist einfach eine hinreißend schöne Melodie, ansonsten gibt es solide Wertarbeit. Bei Erscheinen oft unterschätzt, aber auch 40 Jahre nach Erscheinen noch ohne abgelaufenes Verfallsdatum.

Eye In The Sky, 1982
35th Anniversary Boxset: 2 LPs, 3 CDs, 1 BD, 1 7’’ Single, 1 Buch, 2017
Expanded & Remastered: CD, 2007
LP-Reissue: Speakers Corner, 2017

Ob es das ziemlich teure, dafür exquisit ausgestattete Box-Set zum 35-jährigen Jubiläum sein muss, müssen die APP-Fans beim sechsten Album selber entscheiden. Außer dem eingängigen Titelsong und der schönen Ballade „Old And Wise“ hat Eye In The Sky wenig dauerhaft Nahrhaftes zu bieten. Immerhin können Vinylfans mit der Speakers-Corner-Ausgabe ein Reissue erwerben, das besser klingt als Durchschnittspressungen der 1980er-Jahre.

Ammonia  Avenue, 1984
Box-Set: 3 CDs, 2 LPs, 1 BD, 2020
Expanded & Remastered: CD, 2008
LP-Reissue: Music On Vinyl, 2012

Seit März 2020 gibt es auch Ammonia Avenue als opulentes Box-Set. Mit all den Rough Mixes und Demo-Versionen, die nur für Hardcore-Fans wirklichen Erkenntnisgewinn bringen. Album Nummer 7 des APP featurete den großen Single-Hit „Don’t Answer Me“ und blieb sonst eher im popmusikalischen Durchschnitt.

TOP-ALBUM ALS SOLIST

Try Anything Once 1993
Expanded & Remastered: 2 CDs
(CD 2 Blu-spec), 2019
LP-Reissue: Music On Vinyl, 2 LPs, 2015

Auch schon seinerzeit eine Art Comeback-Album. Die Sänger Chris Thompson, David Pack und Eric Stewart werten die mal rockigen, mal sphärischen Songs erheblich auf.

MIT ORCHESTER

The Alan Parsons Symphonic Project: Live in Columbia, 2021
2 CDs, 2016
3 LPs, 2016
Blu-ray und DVD, 2016

Parsons trat in der kolumbianischen Metropole Medellín im Rahmen einer Fernsehshow auf mit dem dortigen Sinfonieorchester samt Chor. Statt der komplexen Arrangements von Andrew Powell umfiedelt das Orchester eher als aufplusternde Begleitung durch ein professionell durchgezogenes Best-of-Programm. Mehr für die Liebhaber der Vollfettstufe.

FÜR PREISBEWUSSTE: FÜNF AUF EINEN STREICH

Original Album Classics
5 CDs

Der Schuber enthält in sehr einfacher Aufmachung die Originalalben Pyramid, The Turn Of A Friendly Card, Eve, Stereotomy und Gaudi. Leider für Alan Parsons eher bescheidener Sound, dafür unschlagbar günstiger Preis.

FÜR SAMMLER: DIE BESONDEREN SAMPLER

Prime Time – The Alan Parsons Project, 1991
Lucifer – Best of Alan Parsons Project, 2001

Es gibt unzählige Sampler, also Best-of-Zusammenstellungen des Alan Parsons Project. Mal mehr, mal weniger gut in Auswahl, Dokumentation und Klangqualität. Zwei kommen besonders wertig daher, sind längst vergriffen und möglicherweise nicht mehr so billig zu bekommen. Zounds, das damalige audiophile Label der Motor Presse Stuttgart, stellte noch zu Zeiten vierstelliger Postleitzahlen eine Best-of zusammen, die Adrian von Ripka in den Bauer Studios mit dem damals schwer angesagten NoNoise-System entrauschte. Noch etwas höhere Preise könnte die 24-Karat-Echtgold-verspiegelte Compilation aus der Reihe Zounds Gold erzielen.

Lesen Sie hier von Alan Parsons märchenhaftem Aufstieg vom Techniker in den Londoner EMI Studios zum König der Studio-Magier

 


 

Der vorstehende Artikel ist erstmals im Lifestylemagazin „VOLUME“ 2020/21, Edition 05, erschienen (Printmagazin).

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